Wir Menschen brauchen die Artenvielfalt zum Überleben.
Artenvielfalt ist als eine der Lebensgrundlagen der Menschheit von besonderer Bedeutung. Wir benötigen sie zum Beispiel für: Eine gesunde und krisensichere Ernährung, für medizinische Zwecke, für sauberes Wasser, als Anpassung an die Klimakrise, gegen Antibiotika-resistente Keime, für stabile Wälder und als Gesundheitspolizei. Das Gleichgewicht der Arten wurde aber durch den achtlosen Umgang der Menschheit mit der Natur bereits empfindlich gestört. In den letzten Jahren sind die Individuenzahlen bei unzähligen Arten dramatisch gesunken. Faszinierende und teilweise systemrelevante Tier- und Pflanzenarten sind aktuell vom Aussterben bedroht. Ursachen des derzeitigen weltweiten Artensterbens sind direkte und indirekte menschliche Einflüsse.
Die Tier, - Pflanzen, - Pilze, - Bakterien, ... - Arten haben wichtige Aufgaben in der Nahrungskette und haben sich über Jahrtausende gemeinsam entwickelt. Jede Art ist ein lebendiges und einzigartiges Meisterwerk. Vor allem ist die Artenvielfalt im natürlichen Gleichgewicht aber für uns Menschen lebensnotwendig. Werden zu viele Arten ausgerottet und das Klima weiter erhitzt, brechen die Nahrungsketten zusammen. Das Kartenhaus des Lebens, wie wir es kennen, würde zusammenbrechen. Die Menschheit sägt sprichwörtlich am Ast, auf dem sie sitzt.
Doch es ist noch nicht zu spät.
Es gibt noch genügend Arten, die wir vom Aussterben bewahren können.
Egal ob wir es aus religiöser Schöpfungsverantwortung oder aus wissenschaftlicher Notwendigkeit sehen:
In beiden Fällen muss die Menschheit die Artenvielfalt besser vor zerstörenden Einflüssen bewahren.
Es liegt in unserer Hand.
Die Menschheit und die Natur können nebeneinander gedeihen. Es muss nicht das eine auf Kosten des anderen gehen. Einen Teil der Lösungen und faszinierende Lebewesen zeigen wir Ihnen gerne bei einer Artenhof-Safari.
Wir und viele andere Leute versuchen diese Parameter der ökologischen Belastungsgrenzen aus dem unsicheren Bereich wieder in den sicheren Bereich zu bringen.
Neben dem Artensterben gibt es aber auch weitere ökologische Belastungsgrenzen, die schon besonders weit überschritten wurden: Beispielsweise neuartige Substanzen und Organismen (z.B. Mikroplastik durch Reifenabrieb, Chemikalien in der Umwelt,...) und Überdüngung mit Stickstoff und Phosphor. Diese Grenzen wurden teilweise auch schon im Jagingerbach am Rande des Artenhofs überschritten, wie folgendes Beispiel der Bachschmerle zeigt:
Foto: Jörg Freyhof
Die Bachschmerle (Barbatula barbatula) ist seit der Dürre 2022 lokal im an den Artenhof angrenzenden Bereich des Jagingerbaches ausgestorben. Davor war sie der dort mit Abstand häufigste Fisch mit oft mehr als 10 Tieren pro Quadratmeter. Gründe des lokalen Aussterbens: Sauerstoffmangel wegen hoher Wassertemperaturen durch Klimaerwärmung und Wassermangel und durch die Verstärkung des Sauerstoffmangels durch Überdüngung und Eintrag unbekannter Chemikalien wegen einer unvollständig (aber gesetzeskonform) arbeitenden Kläranlage des angrenzenden Dorfes und durch immer wieder durch wegen der Klimakrise verstärkten Starkregen eingeschwemmten Dünger aus der Landwirtschaft. Durch Querverbauung weiter unten im Bach können eventuell unten überlebende Tier nicht nachwandern. Nachbesetzen wäre natürlich ein Lösung, dabei muss man aber darauf achten, dass man aus der Population wo man Tiere entnimmt nicht zu viele zu entnehmen. Ein gewisses Mindestmaß für die neue Population ist aber nötig, um Inzucht zu vermeiden und eine stabile Population zu ermöglichen.
Gegen den Sauerstoffmangel könnte ein geschlossener Nährstoffkreislauf, wie er am Artenhof mit den Endverbrauchern angestrebt wird, eine mögliche Teillösung sein. Aber auch Klimaschutz ist wichtig für die Natur, damit der Sauerstoffmangel im Wasser und die Gefahr von vertrockneten Gewässern, Wäldern, Feldern und Wiesen sich nicht noch weiter verschärft. Auch deshalb decken wir seit langem unseren Strom- und Wärmebedarf zu 100% mit erneuerbarer Energie aus Österreich und achten auf Energieeffizienz: Effiziente energiesparende Beleuchtung, Strom aus der eigenen PV-Anlage wird dezentral ohne Netzverluste genutzt und Wasserkraft aus dem Stromnetz und Wärme aus Biomasse. Durch Wasser in der Landschaft zurückhalten wird Wasser im Boden gespeichert, was gegen Dürre vorbeugt und Hochwasser abschwächt, durch die Verdunstung wird es während Hitzewellen weniger heiß und durch damit verbesserte Versickerungsfähigkeit wird das Grundwasser/Trinkwasser wieder nachgebildet. Das führt auch zu konstanterem Wasserstand in den Bächen und Flüssen des Einzugsgebietes, was dort wiederum den Fischen und den Wasserkraftwerken zu Gute kommt.